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Kommentare - - Seite 7

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Nichts neues?

    04.08.2009, Lezinsky, Berlin
    Vor einigen Wochen ging doch durch die Fachpresse, dass bestimmte Kulturtechniken mit der Bevölkerungsdichte einhergehen, und dass handwerkliche Kenntnisse, die in Afrika bereits existiert hatten, dann wieder verschwunden sind – vermutlich wohl, weil sich die klimatischen Bedingungen verändert haben und die Bevölkerungszahl unter eine kritische Größe fiel.

    Das würde ja zu denn hier beschriebenen Erkenntnissen gut passen.
  • Sie ist nicht echt!

    29.07.2009, Dr. Jürgen Clade
    Leider gehen Sie in Ihrem Bericht über Larsens Tagungsbeitrag zur Vinland-Karte nicht auf den wichtigsten Punkt in der Echtheitsdiskussion ein: Die Anatas-Pigmentpartikel, die in den Schriftzügen der Karte gefunden wurden. Larsen et al. erklären diese durch gemahlenen Gneis, der über die Karte gestreut worden sein soll, um die Tinte rascher zu trocknen.

    Nun unterscheidet sich aber ein durch Mahlen erzeugtes Pulver in Kornform und Korngrößenverteilung sehr stark von Pulven, die auf andere Weise hergestellt wurden. Deshalb ist eine mikroskopische Untersuchung der Partikel essentiell. Solche mikroskopischen Untersuchungen wurden bereits vor gut 30 Jahren durchgeführt: Erst von Walter McCrone (Analytical Chemistry Bd. 48, 1976, S. 676A-679A; Bd. 60, 1988, S. 1009-1018) und unabhängig von Kenneth M. Towe (Accounts of Chemical Research Bd. 23, 1990, S. 84-87). Bei den Anatas-Partikeln in der Tinte der Vinland-Karte handelt es sich um ein Industrieprodukt, hergestellt durch Fällen und Calcinieren von Titandioxid aus schwefelsaurer Lösung, wie sie beim Aufschluß des Titan-Minerals Ilmenit anfällt. Da das Verfahren erst seit den 1920er Jahren bekannt ist, muß es sich bei der Vinland-Karte um eine Fälschung handeln.

    In dem sehr aktuellen Wikipedia-Artikel (http://en.wikipedia.org/wiki/Vinland_map) wird übrigens auch hierauf eingegangen: Larsen mußte auf der Konferenz zugeben, die Anatas-Partikel nicht mikroskopisch untersucht zu haben, was Kenneth Towe bemängelte.
    Stellungnahme der Redaktion

    Lesen Sie dazu auch:



    Original oder Fälschung?



    und



    Echtheitsbeweis steckt in der Tinte



    Redaktion epoc

  • Herkunft des deformierten Schädels

    25.07.2009, Marco Alhelm
    Sehr geehrte Damen und Herren,

    könnten Sie mir bitte mitteilen, von wo genau der abgebildete Schädel herstammt? Aus "dem Hochland Perus" ist leider eine recht vage Angabe.

    Kordiale Grüße

    Marco Alhelm
    Stellungnahme der Redaktion

    Sehr geehrter Herr Alhelm,



    Brian Finucane und seine Mitarbeiter analysierten die Knochen von 103 Individuen, die von verschiedenen Forschern an sechs Fundstellen im Ayacucho Valley geborgen worden waren. Das Tal liegt im Südwesten Perus und gehört zu den Regionen in den Zentralanden, wo sich während des 1. Jahrtausends n. Chr. urbane Strukturen und staatliche Systeme entwickelten. Hier finden Sie eine Karte:



    http://de.wikipedia.org/wiki/Ayacucho_(Region)



    Finucane hat seine Arbeit hier veröffentlicht:



    Current Anthropology 50/4 (2009)



    Viele Grüße



    J. Schüring

    Redaktion

  • Skandalartikel

    15.05.2009, Dr. Patricia Kögler, Schöneck
    Sehr geehrter Herr Baykal,

    der einzige Skandal in dieser Angelegenheit ist Ihr Artikel! Von einem professionellen Reporter sollte man eine bessere Recherche der Sachverhalte erwarten, die auch ein Anhören der zweiten Seite, der Beschuldigten beinhaltet!

    Stattdessen machen Sie sich hiermit zum Sprachrohr einer schon lange schwelenden Verleumdungskampagne gegen die türkische Grabungsleitung, die sich um den Erhalt der antiken Stätte mehr als verdient gemacht hat! Ohne sie wäre das Areal wahrscheinlich immer weiter von Restaurants und Souvenirläden überbaut worden - ein Zustand, der sicher wieder erreicht wird, sollte die türkische Regierung weiter die Grabungsgenehmigung für Knidos verweigern.

    Aus Ihren Schilderungen läßt sich schließen, dass Sie von der Vorgeschichte der Knidos-Grabungen nicht den Hauch einer Ahnung haben, - dann sollte man doch aber besser seine Feder im Mäppchen lassen, oder nicht?

    Zu den von Ihnen hier formulierten, phantastischen Anschuldigungen ließe sich Einiges sagen, doch scheint mir hierfür ein seriöseres Forum geeigneter.
  • Keine Querverbindung zu Robert Hooke

    04.05.2009, Alfred Helmut Dürr
    Über die Evolutionstheorie Charles Darwin wurde in diesem Jahr viel diskutiert und veröffentlicht. Bisher habe ich aber noch keine Querverbindung zu Robert Hooke gefunden, der ebenfalls Teile einer Evolutionstheorie aufgestellt haben soll.

    Da er das Mikroskop in seiner Lichtstärke verbesserte, konnte er erstaunliche Zeichnungen von Insekten und anderen Tieren veröffentlichen.

    Seine allgemeine Bekanntschaft rührt nicht nur durch das in der physikalischen Mechanik nach ihm benannte Gesetz, sondern auch in der Biologie – und zwar durch sein Vermächtnis der Bezeichnung der kleinsten biologischen Einheit: der Zelle.
  • Der Artikel ...

    30.04.2009, Anne Reichert, Ettlingen
    ... war wohl als Aprilscherz gedacht!
  • Nofretete muss nach Hause

    03.04.2009, Swaantje Janke
    Wunderbar diese Erkenntnis des Innenlebens der Nofretete. Nun wird auch wesentlich glaubhafter, dass sie keine Fälschung von Borchardt ist. Dennoch finde ich es abgebrüht so zu tun, als gehöre sie hier her.

    Wäre es nicht endlich ein Schritt in die richtige Richtung, altes Unrecht wieder gut zu machen, sie zurück zu geben und das Pflege- know how als eine Art Wiedergutmachung gleich mit? Wir haben genug Kolonialherrenschuld auf uns geladen!

    Eine 1:1 Kopie würde genauso bestaunt werden. Sicher und gerade in solchen Zeiten wäre die Rückgabe ein Signal der gegenseitigen Achtung und Völkerverständigung. Aber in erster Linie befürchtet das Berliner Museum einen Rückgang der Besucherzahlen, also eine finanzielle Einbuße. Was ich für ausgemachten Blödsinn halte. Das neue Museum ist wunderschön und würde auch mit 1.1 Kopien wunderbar laufen.

    Aber Geld regiert die Welt und wird wohl auch für deren Untergang verantwortlich sein. Hoffentlich sehe ich das nur so pessimistisch. Aber dieses nicht über den eigenen Tellerand blicken wollen ist verhängnisvoll.
  • Prima, danke sehr!

    02.04.2009, Kai Hiltmann, VS
    Hab' doch kurz gestutzt. Es ist schön, dass die Redaktion sich wieder was zum April einfallen lässt.
  • Wir können es beweisen!

    01.04.2009, Ernst Pernicka, Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie, Mannheim
    Netter Aprilscherz! Wir können mittlerweile sogar beweisen, dass die Scheibe echt ist.
  • ... und auch die Literatur

    30.03.2009, Kai Hiltmann, VS
    Andreas muss ich beipflichten, das hat mich schon gestört. Und wo es den Originalartikel gibt oder andere Literatur, sucht man auch vergebens. Dabei lernt doch jeder Student seine Quellen zu nennen.
  • Eindeutig Raum für Interpretation

    20.03.2009, Grube
    Die Übersetzung des Textes lässt aber eine Menge Raum für Interpretationen.
    Es wird ja nur gesagt, das sich im Bereich Sherwood ein Gesetzloser herumtrieb und dort Raubüberfälle verübte. Es heißt aber nicht das er entgegen der Legende handelte. Man muss immer die Sichtweise betrachten. Ich würde hiermit auf keinen Fall einen Rückschlüss sehen das Robyn Hode ein negativer Zeitgenosse war. Vielleicht für gewisse Kreise aber nicht für die Allgemeinheit.
  • Punt geortet?

    18.03.2009, Florian Lienhard
    Liebes epoc-Team,

    auf welche Quellen beziehen Sie sich, wenn Sie sagen, dass Punt in Eritrea liegt. Gibt es neue Erkenntnisse darüber? Man nahm ja an, dass Punt auch in Somalia liegen könnte.
    Stellungnahme der Redaktion

    Sehr geehrter Herr Lienhard,



    Sie haben vollkommen Recht: Die Frage, wo Punt wirklich lag, ist bisher nicht geklärt. Forscher gehen davon aus, dass sich das "Goldland" auf dem Gebiet des heutigen Somalia ODER Eritrea befunden hat. Entschuldigen Sie bitte unsere Ungenauigkeit.



    Viele Grüße



    Redaktion epoc

  • Plattenbauten - Es ging auch anders

    20.02.2009, Walter Krüger, Berlin
    Sehr geehrte Frau Schmidt,

    in Ihrem Artikel über Sansibar stieß ich auf das Foto der Plattenbauten aus der DDR und las mit Interesse den dazugehörigen Text. Der Eindruck, den die DDR-Entwicklungshilfe mit diesen Bauwerken in Afrika hinterlassen hat, war negativ und nachhaltig.

    Ein ähnliches Programm wie in Sansibar hatte die DDR-Regierung auch für Mocambique vorgesehen. Darüber gab es sogar Verträge auf Regierungsebene. Die dazugehörigen Fabriken zur Herstellung der Platten sowie Transport- und Hebezeuge waren ebenfalls Bestandteil der zugesagten Lieferungen.

    Das Institut für Städtebau und Architektur in der Bauakademie entwarf für drei Standorte in Mocambique Wohngebiete mit Gebäuden aus den in der DDR gängigen Plattenbauten.

    1981 wurde ich als angestellter Architekt im Entwurfsbüro der Bauakademie, Muster- und Experimentalprojekt genannt, beauftragt, nach Mocambique zu reisen und abzuklären, was getan werden musste und konnte, das versprochene Wohnungsbauprogramm so bald als möglich umzusetzen. Ich stellte dort fest, dass außer den genannten städtebaulichen Plänen keine weiteren Aktivitäten erkennbar waren.

    Nach Studium der örtlichen Gegebenheiten in Mocambique stellte ich jedoch auch fest, dass das geplante Wohnungsbauprogramm der DDR überhaupt nicht realistisch war. Die Infrastruktur, die für die Einführung einer Montagebauweise aus großformatigen Bauelementen erforderlich ist, existierte nicht – Straßennetz, ausreichende und sichere Energie, Zulieferindustrie für den Ausbau, Wasserversorgung, Abwasserentsorgung, Telefon etc.

    Da die DDR nicht wortbrüchig werden wollte und die Zeit drängte, bat mich die Leitung der Bauakademie darum, eine tragfähige Alternative zu entwickeln. Mein Konzept ging davon aus, die verfügbaren Ressourcen im Lande zu nutzen und für die Häuser die geeignete Wohnform der Region zugrunde zu legen. Das war ein schwieriger Prozess. Ich durchsuchte das Land nach Baustoffherstellern und veranlasste die Wiederherstellung von Fertigungsstätten mit Hilfe der ortsansässigen Ingenieure.

    Die Gebäude entwickelte ich in Maputo in einem Büro des Ministeriums für Wohnungsbau. Unter den Augen eines sehr kritischen Fachpublikums musste ich die Entwürfe regelmäßig vorstellen und verteidigen. Als ich den Vorgang mit Erfolg abschloss, besserte und lockerte sich auch der Umgang zwischen mir und den Architekten, die aus vielen Ländern stammten. Und erst dann wurde ich bekannt gemacht mit ihren Vorbehalten, die sie gegen meine Arbeit als DDR-Architekt hegten und erfuhr vom Wohnungsbau in Sansibar.

    An der afrikanischen Ostküste kennt in Fachkreisen jeder jeden und so hatte sich herumgesprochen, was da in Sansibar entstanden war. Viele Kollegen hatten sich die Gebäude auch angesehen. Ich wusste davon nichts. In Mocambique sollte sich dieses Drama nicht mehr wiederholen.

    Unter Leitung des Ministeriums für Bauwesen der DDR wurde mein Konzept in Maputo umgesetzt und eine Wohnanlage nahe der Universität errichtet. Leider hatte ich nicht die Möglichkeit, den Bau vor Ort zu betreuen oder zu verfolgen, da ich für einen längeren Auslandseinsatz politisch nicht zuverlässig genug war.

    Das Beispiel soll Ihnen aber dennoch zeigen, dass es auch in der DDR möglich war, den Plattenbau im Stile Berlin-Marzahns im Ausland zu verhindern und sinnvollere Lösungen durchzusetzen.

    Mit freundlichen Grüßen

    Walter Krüger

    ABK Architekturbüro Krüger
    Dr.-Ing.Walter Krüger
    Freischaffender Architekt
    Parkstraße 51
    13187 Berlin
    Tel.: 030 – 4990560
    Fax: 030 – 49905620
    eMail: walter-krueger@abk-plan.de
    Web: www.walter-krüger.de



  • Schicksale nicht vergleichbar

    09.02.2009, Dr. Theodor Kissel
    In seinem Artikel "Schwierige Nachbarn" schreibt der Autor, dass sich das Schicksal des römischen Kaisers Valerian nach seiner Gefangennahme "im Dunkel der Geschichte" verliere, mutmaßt aber, dass es ihm wohl nicht viel schlechter ergangen sein kann als dem Lyderkönig Kroisos, der dem Perserkönig bis ans Ende seiner Tage als Berater dienen musste.
    Das stimmt nicht.

    Einvernehmlich berichten nämlich Eutropius (Historiae Romanae Breviarium 9,7), Festus (Breviarium 23,8-13), Jordanes (Historia Romana 28,7) und Orosius (Adversus Paganos 7,22,3-4), dass Valerian am Perserhof ein schändliches Leben unter großer Demütigung führte. Lactanz (Über die Todesarten der Verfolger 5) wird noch deutlicher - ich zitiere: "Jedesmal wenn König Shapur in seinen Wagen stieg oder sein Pferd bestieg, hieß er Valerian kommen, befahl ihm sich auf alle Viere zu knien und den Rücken zu krümmen [...] Nachdem er sein schändliches Leben beendet hatte, wurde ihm die Haut abgezogen, diese mit Zinnober gefärbt und im Tempel der Fremden Götter ausgestellt". Aurelius Victor (Liber de Caesaribus 32,5) berichtet sogar, dass Valerian "auf schändliche Weise mit dem Beil erschlagen wurde".
    Zusammengenommen ergeben diese Quellen ein ganz anderes Bild vom Ende des römischen Kaisers Valerian als das, welches der Autor dem Leser vermittelt.
  • Das Wichtigste fehlt!

    06.02.2009, Andreas Stieglitz, Frankfurt am Main
    Dem interessanten Artikel über Doggerland fehlt ausgerechnet das wichtigste Forschungsergebnis: die Karte! Wie sah sie denn aus, die LANDkarte der Nordsee kurz nach Ende der letzten Eiszeit? Dafür hätte man gut auf eines der bescheidenen Computer-Simulationsbilder verzichten können.
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