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Kommentare - - Seite 11

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Schade, schade, Herr Willemsen ...

    15.12.2007, Dr. Klaus Baum Kaupertweg 12 34130 Kassel
    dass Ihr Artikel über Beckett so kurz ist. Man beginnt zu lesen und denkt, wunderbare Einleitung, aber dann - ist er unverhofft schon wieder Ende.

    Schade, wirklich schade.

    Viele Grüße
  • Enttäuschung

    14.12.2007, Otto Schreiner
    Seit der 1. Ausgabe von Abenteuer Archäologie in 2004 habe ich alle Ausgaben gekauft. Das nun vorliegende "Nachfolge-Magazin" finde ich im direkten Vergleich sehr enttäuschend.

    Während in den bisherigen Ausgaben eben der Schwerpunkt die Archäologie war und zwar in einer sehr gut verständlichen und regelrecht unterhaltsamen Form dargebracht, erscheint epoc für mich ein "Sammelsurium" verschiedener Themenkreise, nach dem Motto "hauptsächlich Altes".

    Ich gebe zu, dies ist etwas krass ausgedrück, aber es widerspiegelt mein Empfinden beim Durchlesen/-blättern - schade.

    Mit freundlichen Grüßen
  • Wechsel zu epoc

    13.12.2007, Jakob, Berlin
    Zuerst einmal ein Kompliment für eine durchaus gelungene erste Ausgabe. Ich hatte zwar meine Befürchtungen was die Streichung des Archäologie im Namen ihrer Publikation angeht, bin aber mit dem Ergebnis doch weitestgehend zufrieden.

    Nur dem Rommelartikel spreche ich jegliche Relevanz ab. Wenn ich den Artikel richtig gelesen habe, ich muß zugeben es war der einzige den ich eher unmotiviert konsumiert habe, geht es doch bei dem vermeintlichem Fund nur um den Materialwert. Welche kulturelle ,historische oder wissenschaftliche Relevanz messen sie der Angelegenheit bei?

    Mich persönlich würden ein paar alte Keramikfunde immer noch mehr interessieren als ein reiner Rohstoffschatz, sei er auch so imposant wie er mag. Insgesamt hätte dieser Artikel auch einer Zeitung wie dem Spiegel entstammen können. Mir ist auch durch mein eigenes Arbeitsumfeld bewußt das heutzutage alles auf "accessibility" getrimmt wird.

    Ich hoffe jedoch nicht das sie in einem zwar verständlichen Werben um neue Leserkreise jeglichen wissenschaftlichen Grundansatz auf dem Altar der Banalität opfern. Außerdem hoffe ich das sie weiterhin jede Form von nicht wissenschaftlicher Herangehensweise in Form von privat organisierter Schatzsuche oder Raubgräberei verbal auch als das deklarieren was es ist nämlich ein Verbrechen oder in harmloseren Fällen Dummheit gepaart mit größtmöglicher Ignoranz. Hier fehlt meiner Meinung nach eine klare Distanzierung bei dem Rommelartikel. Insgesamt ein Beitrag der einen kleinen Schatten auf ihre ansonsten wirklich gelungene Publikation lenkt.

    Jetzt habe ich so viel Negatives geschrieben deshalb an dieser Stelle noch einmal ein Dank für die tollen Howard Carter Fotos.
    Stellungnahme der Redaktion

    Sehr geehrter Leser,



    vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Dass Ihnen unser Erstling so gut gefallen hat, freut mich, dass Ihnen der "Rommel" so missfiel, tut mir leid – ich habe diesen Artikel redaktionell betreut. Sie haben natürlich Recht: Eine Schatzlegende spricht ein breites Publikum an und ist zunächst einmal von geringem wissenschaftlichen Wert, ob es sich um Raubgold aus dem Zweiten Weltkrieg oder den Hort der Nibelungen handelt. Unser Autor hat diese Legende dennoch ernst genommen und nach allen Regeln der Geschichts-wissenschaft untersucht.



    Nach intensiven Recherchen, Interviews und auch der Literatur von Originalquellen gelangte er am Ende zu einer Erkenntnis, die weit über die Frage nach der Integrität des Generals Rommel hinaus geht: Die industriell-technisch geplante Vernichtung des jüdischen Volks bezog wahrscheinlich von Anfang an den Mittelmeerraum mit ein. Das ist neu und unterstreicht die Menschenverachtung und die Hybris des Naziregimes. Vielleicht wurde diese Botschaft aber im Laufe der Argumentation, die diverse Erklärungen der Schatzlegende unter die Lupe nahm, etwas zu wenig in den Vordergrund gestellt.



    Es würde mich sehr interessieren, ob sich der Artikel für Sie anders darstellt, wenn Sie ihn unter diesem Gesichtspunkt noch einmal lesen. Vielleicht entdecken Sie dann weitere Punkte, die Sie stören? Im Sinne einer Qualitätsverbesserung sind wir für jeden Hinweis dankbar.



    Mit freundlichen Grüßen



    Dr. Klaus-Dieter Linsmeier, Redaktion epoc

  • Anders scheitern, besser scheitern - scheitern.

    12.12.2007, Christian Lehmann, Berlin
    Als ich vor genau 10 Jahren mein Abitur machte, wurde Samuel Beckett in kurzen, beiläufigen Sätzen mit Sartre, Ionesco und Camus als Vertreter des absurden Theaters beschrieben. Die Zeitvorgaben des Lehrplans sahen es damals nicht vor, präziser auf sein Werk und - was mir heute als noch wesentlicher erscheint - auf Samuel Becketts Leben einzugehen.

    Ich befürchte, obwohl "Godot" und "Endspiel" zu den weltweit meistgespielten modernen Stücken zählen, dass ausserhalb der universitären Literaturbetriebe ein "moderates" Zerrbild von diesem grandiosen Menschen existiert. Schlimm genug, wenn als lapidares Urteil über das Werk und Schaffen des Iren, der seine Schriften sorgfältig vom Französischen ins Englische übertrug, landläufig gilt: "Das menschliche Leben ist sinnlos, es ist absurd." Das dem nicht so ist, begriff ich erstmals, als ich begann, mich Beckett auf verschiedenen Wegen zu nähern. Es sei kurz erwähnt, dass es lohnenswert ist, sich mit einer detaillierten Biographie auseinanderzusetzen.

    Am weistesten stieß jedoch George Tabori für mich das Tor zum "Beckettschen Kosmos" auf. Ich sah seinen "Godot" am Berliner Ensemble und hörte, wie er immer wieder gern folgende Geschichte erzählte: Beckett gewährte ein Treffen in Paris, da Tabori in den Münchner Kammerspielen eben dieses Stück inszenieren wollte. Gewarnt von Freunden, er solle keine unwesentlichen Fragen stellen, da Beckett ein Gespräch auch sehr schnell beenden könne, fragte Tabori in seinem für ihn typisch charmant-liebevollen Witz: "Was ist das für ein Baum im Stück?"

    Natürlich verlangte er keine Antwort auf diese Frage, die lediglich die Freude über die Zusammenkunft der beiden zum Ausdruck brachte. Beckett verstand das. Er erklärte sich sogar mit einigen veränderten Regiekonzeptionen im geplanten Münchner "Godot" einverstanden. Das war auch deshalb besonders erstaunlich, da Beckett stets auf die genaue Befolgung seiner Inszenierungsanweisungen bestand.

    Überwältigt von den Gefühlen und überwältigt von Beckett, ergriff Tabori dessen Hand und hielt sie behutsam. In Taboris "Warten auf Godot" lebt Becketts freundliche, liebevolle Haltung zum Leben, zu den Menschen. Der grosse Theatermacher betonte später noch oftmals, dass er Beckett geliebt habe ...

    Tabori wusste um den Humanismus, um die Gutmütigkeit des Mannes, der es zeitlebens mit den Gedemütigten und Verlierern hielt, zu ihnen hielt. Roger Willemsen beschreibt es feinsinnig und leise. So leise und behutsam, wie Samuel Beckett lebte.

    Danke dafür, Roger Willemsen.
  • Mehr Details?

    27.11.2007, Alexander Ludwig, Leipzig
    Sehr geehrte Damen und Herren!

    O.g. Bilder einer Ausstellung habe ich mit großen Interesse gelesen. Besonders beeindruckend sind, neben den Dastellungen, die Details, die über die Einzelschicksale der Verstorbenen bekannt sind. Jeder weiß: Dies setzt den Einsatz modernster wissenschaftlicher Methoden voraus, wobei unterschiedlichste Fachrichtungen Hand in Hand gehen.

    Gern hätte ich mehr darüber erfahren, welches Verfahren jeweils diesen Kenntnissgewinn ermöglicht hat. Woher wissen wir, dass eine Frau, die vor 600 Jahren in Peru an der Küste lebte, aber keiner Meeresfrüchte aß und an Wirbelsäulentuberkulose erkrankt war? Sicher ergäbe die Darstellung unterschiedlicher wiss. Methoden der modernen Archäologie auch eine interessante Rubrik für die neue EPOC.

    Mit freundlichen Grüßen
    Stellungnahme der Redaktion

    Sehr geehrter Herr Ludwig,



    herzlichen Dank für Ihre Anregung.



    Wir haben immer wieder über die naturwissenschaftlichen Methoden berichtet - und werden dies auch weiterhin tun. In den ersten Jahren von »Abenteuer Archäologie« hatten wir dazu sogar eigens eine Rubrik: Handwerk der Archäologen. Schauen Sie mal hier:



    Mehr Schein als Sein



    Auf der Spur von Blut und Bakterien



    Vom Winde verweht



    Es steckt einem in den Knochen



    Kaltes Leuchten



    http://www.epoc-magazin.de/artikel/837305" Target="_blank">Für das Leben danach



    Viele Grüße



    J. Schüring Redaktion

  • Rückgabe von Kulturgut

    24.11.2007, Paul R. Woods, derzeit in Banda Aceh, Indonesien
    Die Niederlande bezahlen Ingenieursfirmen, die in den Ursprungsländern die Museen und Archive aufsuchen, diese begutachten und Pläne zur Verbesserung und zur Sicherung erstellen. So zum Beispiel in Suriname.

    Ebenso sollte man bei anderen Ländern verfahren. Nachdem jedoch in einem bis 2003 "relativ sicherem" Land wie Irak unter der Militäraufsicht der USA der größte Kulturraub aller Zeiten geschah (und weiterhin geschieht), sind Zweifel an der Sicherung von Kulturgut in bisherigen oder potentellen Unruhegebieten angebracht.

    Aber soll der Iran allein deshalb ausgeräumt werden, weil der christliche Fundamentalist Bush mehr Öl haben will?

    Wer jedoch die halbzerstörten oder geplünderten Museen in Kampala/Uganda, Freetown/Sierra Leone und Monrovia/Liberia gesehen hat und was einem dann am Strand angeboten wird, bekommt doch das Gefühl, dass die Sachen vielleicht in Europa doch besser aufgehoben sind... oder nicht... oder doch...
  • Ein "öffentliches" Bad?

    20.11.2007, Jan Hochbruck
    Es wäre ja ganz schön zu wissen, wo dieses Schwitzbad liegt, und ob es nur "erhalten bleiben" oder zugänglich gemacht werden soll.
    Stellungnahme der Redaktion

    Sehr geehrter Herr Hochbruck,



    Die Teile der Therme wurden bei den Arbeiten am "Cäcilium", einem Bürokomplex der Fortis Bank an der Ecke Cäcilienstraße/Leonhard-Tietz-Straße, gefunden. Im Bereich der Nord-Süd-Fahrt wurde die Anlage bereits bei Bauarbeiten in den 1950er Jahren zerstört.



    Die Reste des Schwitzbads sollen nun unter den Fundamenten des Bürokomplexes erhalten bleiben. Dazu wird sie mit einer 70 Zentimeter dicken Sandschicht und einer 400 Quadratmeter großen Platte abgedeckt. Für die Öffentlichkeit wird es somit nicht mehr zugänglich sein.



    Viele Grüße



    Miriam Müller, Redaktion

  • Schwache Frauen nur im Westen?

    19.11.2007, Marianne Kolberg
    Zu Herrn Yonishori Yasuda These: Ich wusste gar nicht, dass es weibliche Samurais gab !?

    Im Übrigen bin ich schon lange der Meinung, dass sich die Menschheit in ihren Anfängen eine strickte Unterteilung in "Männer gehen jagen, Frauen gehen sammeln" nicht leisten konnte.

    Vielmehr denke ich, dass Männer und Frauen gemeinsam das getan haben, was zum (Über)leben notwendig war.

  • Fuhren die Minoer bis in die Nordsee?

    14.11.2007, Prof. Dr. Hans Peter Duerr, Heidelberg
    Daß Wissenschaftler nicht nur der Aufgabe nachgehen, Erkenntnisse zu fördern, sondern auch von Erkenntnissen abzulenken, ist eine aus der Wissenssoziologie bekannte Tatsache. Ein schönes Beispiel dafür liefert der Heidelberger Archäologe Sebastian Zoeller, wenn er behauptet, bei unseren minoischen Objekten aus dem Rungholtwatt handle es sich „um Einzelfunde“, die zudem unter „unklaren Fundumständen“ gemacht worden seien, weshalb ihre „Aussagekraft begrenzt“ sei.

    Wie der Autor Ihres Artikels bei einer Lektüre meines vor zwei Jahren im Insel-Verlag erschienenen Buchs „Rungholt: Die Suche nach der verlorenen Stadt“ mühelos hätte feststellen können, sind die Fundumstände keineswegs „unklar“, sondern durchweg nachvollziehbar. Außerdem haben inzwischen die Wissenschaftsredakteure des SPIEGEL und der ARD meine ehemaligen Mitarbeiter und Studenten, die an der Grabung beteiligt waren, befragt: Sämtliche Zeugen haben die Richtigkeit meiner Darstellung bestätigt.

    Und was soll die seltsame Feststellung, ein „Einzelfund“ habe nur eine „begrenzte Aussagekraft“? Ötzi und die Nebrascheibe sind ausgesprochene „Einzelfunde“. Sind sie deshalb weniger aussagekräftig als Funde, die jeden Tag gemacht werden?

    Überdies behauptet Ihr Autor, unsere Objekte seien, falls sie tatsächlich aus Kreta stammten und „in jener Zeit nach Mitteleuropa gelangt“ seien, „wohl bestenfalls über Zwischenhändler“ dorthin gelangt.

    Daß es sich um minoische und südkanaanitische Keramik aus der Zeit um 1300 v. Chr., um ein etwa hundert Jahre älteres minoisches Siegel mit den Darstellungen eines Stieres und eines Schiffes sowie zwei Linear-A-Zeichen und um Weihrauch (wohl von der somalischen Küste) und Kopal (wohl aus Ostafrika) handelt, ist mittlerweile durch Neutronenaktivierungsanalysen, C14-Altersbestimmungen und chemische Untersuchungen unzweifelhaft. Und daß die Funde nicht in späterer Zeit an ihren Fundort gebracht sein können, ergibt sich daraus, daß wir sie unterhalb einer ungestörten, ab dem 13. Jh. V. Chr. entstandenen Torfschicht entdeckt haben, die das Ensemble gewissermaßen versiegelte.

    Zudem können sie kaum, wie der Autor mutmaßt, durch „Zwischenhändler“ in den Norden gebracht worden sein. Denn welche „Händler“ hätten ein Interesse daran haben können, wertlose, unverzierte Haushaltsware, die zu unseren Funden gehörte, bis ans Ende der Welt zu transportieren?
  • Wortlos und traurig

    13.11.2007, Dragan Jagodić, Kej oslobodjenja 13c/51, 11080 Zemun,Serbien
    Sehr geehrte Freunde,

    das ist doch mit Absicht !!! Absicht !!! Aus Unkenntnis oder Interesse zerstört? Mit allem Respekt, aber diese Deutung scheint mir eine ungewollte Verharmlosung zu sein.

    Wer dies angerichtet hat, wäre bereit genau dasselbe mit jedem, aber jedem Kulturgut auf der Erde zu machen. Wenn aus diesem Übel eine solche Lehre gezogen werden darf und kann. Oder eben gezogen werden muß !
    Auch wenn sich folgendes als Übertreibung anmutet:
    Bevor die ganze Zivilisation so aussieht wie die Felsenzeichnungen jetzt !

    Hochachtungsvoll,
  • Ignorante Dummköpfe

    10.11.2007, Claus Rettig, Hamburg
    Herzlichen Glückwunsch Kulturnation Australien.

    Sie dürfen stolz sein auf das intellektuelle Niveau Ihrer so überaus kultivierten Entscheidungsträger! Was sich in bei Ihnen abspielt, ist vergleichbar der Zerstörung der Buddha-Statuen in Bamiyan/Afghanistan. Nur bei Ihnen ist es noch verabscheuungswürdiger. Denn handelt es sich bei den Taliban vielfach um Un- oder Halbgebildete und darüberhinaus Uninformierte, so dürften die für diese Schandtaten bei Ihnen Verantwortlichen eine Zusprechung derartiger Qualitäten wohl entrüstet von sich weisen. Recht haben sie: Handelt es sich bei diesen Herrschaften doch nicht um Ungebildete und Uninformierte, sondern vielmehr um ignorante Dummköpfe.
  • Was unternehmen

    07.11.2007, Othmar Sutter, Speicher/CH
    Und was unternehmen die hochbezahlten, auf dem Weltparkett präsenten PolitikerInnen im Zusammenhang mit dem Erhalt dieser nie mehr originalen Einmaligkeiten menschlichen Ausdrucks?
  • Todesursache weiterhin unbekannt

    22.10.2007, Helga Schneider-Ludorff, Oberursel
    Mit Interesse habe ich den Artikel über Kleopatra gelesen, hat der Autor doch die neuesten Erkenntnisse über diese Persönlichkeit gesammelt, wobei er auch die Kleopatra-Bibliographie von Christoph Schäfer erwähnt.

    Entgangen ist ihm aber offenbar, dass Christoph Schäfer auch die Todesursache durch den Biss einer Kobra ins Reich der Legenden verweist. Wie er ebenso in einem Vortrag im Sommer auf der Saalburg dargestellt hat, wäre der Tod durch den Biss einer Schlange ein sehr langwieriger gewesen (mehrere Wochen) und hätte zu unschönen Veränderungen an der Bissstelle geführt. Die Todesursache ist also weiterhin unbekannt.
  • Archaische Völker

    13.10.2007, Wolfram v. Specht, Oberrot
    Frau Leurpendeur schreibt "... Das tägliche Leben wurde ungemein erleichtert und war nun nicht mehr allein vom Kampf ums nackte Überleben bestimmt. Erst jetzt war man in der Lage sich anderen, angenehmeren Bereichen des Lebens zu widmen ... Selbstbewußtsein, nachdem sie sich bislang verschiedenen göttlichen Mächten hilflos ausgeliefert sahen. Dieses neue Selbstbewußtsein spiegelt sich auch darin wider, als er es wagt, sich gegen die Götter aufzulehnen ..."

    Offenbar hat sich die Verfasserin mit der Lebensweise und Spiritualität von archaisch lebenden Völkern nicht befasst, die aus der Ethnologie bekannt sind. Diese kennen meistens sehr umfangreiche, mündlich überlieferte Epen (die später z.B. als Ilias aufgeschrieben wurden), Musik, Tanz und mehrtägige Feste. Die für diese Menschen und vor allem ihre Schamanen selbstverständlichen Begegnungen mit den Gottheiten sind nicht von dem Gefühl von "Ausgeliefertsein" geprägt, sondern von Respekt (gegenüber den gegebenen Regeln) und Liebe.

    Eine Archälogin muß so etwas nicht bedenken, auch wenn sie tun sollte. Ein Magazin, daß sich als Kulturzeitschrift begreifen will, muß ein größeres Augenmerk darauf legen, daß die Interpretationen der Geschichte nicht von verstaubtem Blödsinn geprägt sind.
  • Die Hunnen und die Mongolen

    13.09.2007, Ekkehard Strien, Kassel
    Da ich seit mehreren Jahren immer wieder beruflich in der Mongolei bin, habe ich den Artikel "Hunnensturm" mit großem Interesse gelesen.
    Der Autor schreibt, daß die Xiongnu die Urväter der Hunnen sein könnten, und führt dies auf die lautmalerische Ähnlichkeit zurück.

    Ich bin weder Historiker noch Linguist, da ich aber angefangen habe die mongolische Sprache zu lernen, ist mir schon vor einiger Zeit eine andere Ähnlichkeit augefallen: das mongolische Wort für "Mensch" ist "Hun". Ich bin noch nicht weit genug in die mongolische Sprache eingedrungen, um die Herkunft des Wortes zu kennen, für mich als Laien ist die Ähnlichkeit der Worte aber sehr augenfällig.

    Der Autor spricht weiter hinten in dem Artikel von den Alttürken, oder auch Köktürken oder blaue Türken genannt. Auch hier sehe ich eine Beziehung zur mongolischen Sprache: Khukh turk = blaue türken.

    Vielleicht wäre es lohnenswert, sich in diesem Kontext einmal intensiver mit der mongolischen Sprache zu beschäftigen, die ja, soweit ich gehört habe, auch gewisse Parallelen zur türkischen Sprache hat (z.B. ist das Wort für "Löwe" in beiden Sprachen gleich: Arslan).

    In dem Leserbrief von Herrn Wolfgang Jörk zum Artikel "Herrscher aus der Steppe" (1/2007), den ich leider nicht gelesen habe, ist mir eine weitere Parallele zur mongolischen Sprache aufgefallen: Kara-Khaniden - Schwarze Khaniden, das mongolische Wort für Schwarz ist Khar.

    Bei weiterer Recherche wird man mit Sicherheit noch mehr Wortähnlichkeiten stoßen.
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