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News: Viertausend Jahre alte Mathematik-Hausaufgaben

Anhand einiger uralter sumerischer Tontafeln fanden Archäologen der University of Oxford heraus, wie lange Schüler damals ungefähr brauchten, um ihr Einmaleins zu lernen. Die 4000 Jahre alten Tafeln stammen vermutlich aus der sumerischen Stadt Larsa im Staatsgebiet des heutigen Irak. Wie Eleanor Robson bemerkte, handelt es sich bei den Schriftstücken um Multiplikationstabellen, die ein Schüler mit Namen Suen-apil-Urim einst für seinen Lehrer anfertigen musste, um zu zeigen, dass er seine Lektion gelernt hatte.

Auf der ersten Tafel waren jedoch noch einige Fehler, sodass er diese Aufgabe nochmal wiederholen musste. Das Besondere an den Tafeln ist, dass Suen-apil-Urim sie ganz ordentlich mit dem aktuellen Datum beschriftet hat – angefangen mit dem neunten Tag des Erntemonats in dem Jahr, das nach unserer Zeitrechnung 1815 vor Christus entspricht. So ließ sich der Lernerfolg von Suen-apil-Urim über Monate nachvollziehen und hochrechnen, dass er vermutlich ein Jahr gebraucht hat, um die Multiplikation zu beherrschen. Ob Suen-apil-Urim damit eine schnelle Auffassungsgabe bewies oder er eher zu den schwächeren Schülern gehörte, ist bislang nicht bekannt.

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  • Quellen
Joint Mathematics Meetings, Baltimore (15. – 18.1.2003)

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