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Türkei: Gold, Juwelen und Brokat – römische Luxusgrabgüter

In der Antike war es üblich den Verstorbenen Gaben für ein Leben nach dem Tod mit ins Grab zu legen. In der römischen Stadt Ephesos stießen Forscher nun auf ein 1700 Jahre altes Gebeinhaus, dass, neben den sterblichen Überresten von mehr als 50 Menschen, außergewöhnlich viele wertvolle Beigaben enthielt.

Forscher des Österreichischen Archäologischen Instituts (ÖAI) gruben das mit Mosaiken und Wandmalereinen geschmückte Totenhaus in der diesjährigen Grabungskampagne aus. Den 55 Skeletten, die sich auf fünf Kammern verteilten, waren viele sehr wertvolle Beigaben gemacht worden. "Die Bestatteten gehörten der römischen Oberschicht an, da besteht kein Zweifel", so die Grabungsleiterin Sabine Ladstätter.

Die Archäologen stießen auf antike Luxuswaren: mit Goldfäden verzierten Brokat und eine Vielzahl von goldenen Schmuckstücken, darunter Finger-, Ohr-, und Lockenringe sowie Anhänger von Halsketten. Ein wahres Meisterwerk ist ein massiver Goldring mit einem eingelegten Onyx. In den Schmuckstein ist das Kultbild der Artemis aus Ephesos eingraviert. Das Bild der Göttin ist so klein, dass es nur unter einem Vergrößerungsglas gesehen werden kann.

Daneben enthielt das Grabhaus auch Dinge des alltäglichen Lebens. Die Römer gaben ihren Toten Gefäße aus Keramik und Glas mit, die Speisen, Getränke und sogar Kosmetik enthielten. Hausherrinnen bestattete man mit Webgeräten, dem Zeichen für Matronen.

Die Gruft wurde über 200 Jahre lang für Bestattungen benutzt. In dieser Zeit wandelten sich die Vorstellungen der Menschen: Während die ältesten Verstorbenen nach heidnischem Brauch beerdigt wurden, tauchten bei den jüngsten bereits christliche Kreuze auf.

Robin Gerst

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