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Titelthema: Verdammt in alle Ewigkeit

Scheinbar aus dem Nichts entstanden im Mittelalter vielerorts christliche Gruppen, die in Konflikt mit der Autorität der römischen Kirche gerieten. In der Absicht, deren Einheit zu retten, führte die päpstliche Inquisition einen Feldzug gegen die Häretiker – und spaltete so die abendländische Christenheit.
Tausend Jahre nach der Erlösungstat Christi wimmelte es Mitte des 11. Jahrhunderts plötzlich von Ketzern. Ein französischer Historiker und Benediktiner namens Rodulfus Glaber beschreibt, wie sie vielerorts große Anhängerscharen um sich versammelten: "Hier junge Priester, die nicht gehorchen wollen, dort eine Frau und Ausländerin dazu, die falsche Lehren verbreitet, da ein Bauer, der sein Dorf aufruft, die Steuern, den Zehnten, nicht zu zahlen. Wenn man diese ansteckende Pest nicht rasch und radikal verfolgt und vernichtet, dann kommt unweigerlich das Ende der Kirche, ja das Ende der Welt."

Die Vielfalt des Christentums im mittelalterlichen Abendland war groß. Damals gab es keineswegs nur eine christliche Glaubensrichtung. Nicht nur zur Lehre der Ostkirche, auch innerhalb der römischen Kirche bildeten sich regional enorme Unterschiede, die sich auf Theo­logie und Glaubenspraxis auswirkten – und die Menschen wie Rodulfus um den Fortbestand von Kirche und Kosmos bangen ließen …

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Literaturtipps

Auffarth, C.: Die Ketzer. Katharer, Waldenser und andere religiöse Bewegungen, C.H.Beck, München 2009.

Feuchter, J.: Ketzer, Konsuln und Büßer. Die städtischen Eliten von Montauban vor dem Inquisitor Petrus Cellani (1236/1241), Mohr Siebeck, Tübingen 2007.
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