Direkt zum Inhalt

Silvretta-Gebirge: Älteste Alphütte der Schweiz

Alpenhütte
Im Silvretta-Gebirge, auf 2300 Metern Höhe haben Archäologen sie entdeckt: die Überreste der bisher ältesten Alphütte der Schweiz. Hier, im Fimbertal, wohnten Hirten offenbar schon vor fast 3000 Jahren in den eigenen vier Wänden.

Das eisenzeitliche Gebäude war auf einer Steinmauer erbaut und hatte einst die Größe einer kleinen Zweizimmerwohnung. Thomas Reitmaier und seine Kollegen haben gerade die Grundmauern freigelegt. In der näheren Umgebung fanden sie auch Keramikscherben von Töpfen, die womöglich zum Käsen verwendet wurden.

Denn Reitmaier vermutet, dass die Bergbewohner schon damals Getreide anbauten, Viehzucht betrieben und sogar die Milch zu Käse verarbeiteten. "Die Alpwirtschaft in der Schweiz ist viel älter als angenommen", erzählt er. Bisher sei man davon ausgegangen, dass sie erst im Mittelalter, also ab 500 n. Chr., entstand. Die Radiokarbondatierung verbrannter Hölzer ergab jedoch eine Einordnung der Hütte ins 1. Jahrtausend v. Chr., genauer: um 800 v. Chr.

Die Fundstelle im Nordosten der Schweiz ist vom südlich gelegenen Unterengadin aus in vier Stunden Fußmarsch erreichbar, erzählt Reitmaier. Er ist sich sicher, dass bereits vor 3000 bis 4000 Jahren Hirten mit ihrem Vieh den beschwerlichen Weg über den Fimberpass genommen haben.

Die Züricher erforschen im Silvretta-Gebirge entlang der schweizerisch-österreichischen Grenze die prähistorische Nutzung der Weideflächen seit der letzten Eiszeit. Die ältesten Spuren stammen bislang aus dem 7. Jahrtausend v. Chr. – ein Lagerplatz steinzeitlicher Jäger.

Tabea Rueß

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.