Illyrer: Handeln statt Rauben
Wenn die Chronisten der Antike über die Illyrer schrieben, dann selten etwas Gutes. Mit den Makedonen hatten sich die Stämme jahrzehntelang erbitterte Kämpfe geliefert, bei den römischen Seefahrern waren sie als Piraten der Adria gefürchtet.
Als Forscher im Jahr 2007 in dem Fluss Neretva nahe der Grenze zwischen Kroatien und Bosnien illyrische Boote entdeckten, die römische Amphoren geladen hatten, passte dies zunächst gut in das überlieferte Bild notorischer Seeräuber.
Doch das Volk, über das bis heute nur wenig bekannt ist, hatte offenbar auch eine friedliche Seite. Denn unweit jener Funde von 2007 entdeckten Archäologen jetzt die Grundmauern eines Hafens mit zahlreichen Booten und römischen Amphoren. Ein Hafen für Seeräuber? Wohl kaum, meint Marina Prusac von der Universität Oslo. Sie ist sicher, dass die Anlage von ganz normalen Handelsbeziehungen der Illyrer mit den Römern zeugt.
Der Fundort am Desilo liegt etwa 20 Kilometer landeinwärts der Adriaküste und bietet wegen seiner Verbindung zum Hinterland beste Voraussetzungen für den Warenumschlag. Knapp 100 Meter vom Hafen entfernt befinden sich die Ruinen einer illyrischen Siedlung aus dem 1. Jahrhundert vor Christus.
Andreas Margara
Der Fundort am Desilo liegt etwa 20 Kilometer landeinwärts der Adriaküste und bietet wegen seiner Verbindung zum Hinterland beste Voraussetzungen für den Warenumschlag. Knapp 100 Meter vom Hafen entfernt befinden sich die Ruinen einer illyrischen Siedlung aus dem 1. Jahrhundert vor Christus.
Andreas Margara
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