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Computer: Puzzelspiel mit minoischen Fresken

Von vielen einst farbenprächtigen Fresken bleiben nach hunderten oder tausenden von Jahren oft nur unzählige von der Wand gefallene Brocken. Die Rekonstruktion solcher Kunstwerke ist für die Restauratoren eine Sisyphusarbeit – und kann viele Jahre dauern.

Diese könnte das Team um den Computerwissenschaftler Szymon Rusinkiewicz nun deutlich erleichtern – indem sie Stücke des bunten Putzes scannen und wie Puzzleteile vom Computer zusammensetzen lassen. Dazu kombinierten sie einen Flachbettscanner mit einem Laserentfernungsmesser.

Während die Forscher mit dem Scanner Farbe und Muster aufnahmen, erfassten sie mit dem äußerst empfindlichen Entfernungsmesser die Form der oft nur wenige Zentimeter großen Brocken. Aus diesen Daten errechnete der Computer virtuelle "Repliken" und setzte sie in einem weiteren Schritt passgenau zu einem Ganzen zusammen.

Die Forscher testeten das Verfahren an den berühmten Fresken minoischer Zeit von Akrotiri auf Santorin – und erzielten respektable Ergebnisse: Das System erkannte zehn von zwölf bekannten Übereinstimmungen und fand zusätzlich zwei bis dahin unbekannte.

Rusinkiewicz und seine Mitarbeiter sind optimistisch, dass sie mit dem Verfahren etwa zehn Bruchstücke pro Stunde erfassen und einpassen können. Damit würden sie die Arbeit der Archäologen von einigen Jahren auf einige Monate reduzieren.

Robin Gerst

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