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chronologs.de: Jugendliche präsentieren eine Woche lang deutsch-polnische Geschichte im Internet

Bewegte Zeiten hat der Ort Chwarszczany, wenige Kilometer nördlich der polnischen Grenzstadt Kostrzyn, hinter sich. Um das Jahr 1280 entstand hier eine Kapelle des Templerordens, im Mittelalter stand hier eine Richtstätte mit Galgen und im Schlesischen Krieg im 18. Jahrhundert trafen hier zehntausende preußische und russische Soldaten aufeinander.
Heute ist die Stätte ein Ort der Völkerverständigung. Unter der Leitung der Archäologin Marita Genesis von der Humboldt-Universität Berlin und ihres polnischen Kollegen Dr. Przemyslaw Kolosowski findet dort ab dem 22. August ein Archäologenkamp für deutsche und polnische Jugendliche statt. Sie werden in das wissenschaftliche Ausgraben eingeführt, erleben dabei den Alltag eines Forschers und dürfen selbst zu Pinsel, Spaten und Kelle greifen.

Das Besondere an dieser gemeinsamen Aktion. Die Schüler lernen nicht nur wissenschaftlich zu arbeiten, sondern auch ihre Arbeit zu kommunizieren. So werden die Teilnehmer täglich auf dem Blogportal www.chronologs.de in deutscher und polnischer Sprache von ihren Erfahrungen und Eindrücken bei der Erforschung des historischen Ortes berichten.

Der polnische Herzog Wladyslaw Odonic schenkte das Gebiet um Chwarszczany 1232 den Templern, einer bis heute sagenumwobene Ritterschaft, die ihre mystische Faszination bis in die Gegenwart hinein bewahrt. Dort errichtete die Bruderschaft 1280 die noch heute sichtbare Kapelle mit ihren einzigartigen mittelalterlichen Malereien, die im Mittelpunkt des Archäologencamps stehen wird.

Während des Siebenjährigen Krieges am 25 August 1758 wurde zwischen der preußischen und russischen Armee auf dem Feld zwischen Quartschen und Zorndorf eine der blutigsten Schlachten der Neuzeit ausgetragen. Anlässlich des 250. Jahrestages der Schlacht von Zorndorf werden die Teilnehmer des Camps auch hier nach Spuren der Ereignisse suchen.

www.chronologs.de ist der historisch-archäologische Zweig des Blogportals SciLogs, einem Angebot des Heidelberger Verlags Spektrum der Wissenschaft. Auf www.scilogs.de schreiben insgesamt über fünfzig Wissenschaftler und Fachjournalisten regelmäßig über aktuelle Themen der Forschung und diskutieren sie mit ihren Lesern.

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