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England: Größter Schatz der Angelsachsen

Englischer Goldschatz
Das ist der Traum eines jeden Hobby-Archäologen: Als Terry Herbert mit seinem Metalldetektor über den Acker des Nachbarn streifte, stieß er auf den bisher größten Goldschatz der Angelsachsen. Der Fund aus der Grafschaft Staffordshire in Mittelengland umfasst fünf Kilogramm Gold und 1,3 Kilogramm Silber, sein genauer Wert ist bislang nicht abschätzbar. Er wurde auf das 7. Jahrhundert n. Chr. datiert, in dieser Zeit können nur die höchsten Adligen oder Könige solche Reichtümer besessen haben.

Zu den Stücken zählen Schwertknäufe, Teile von Helmen, Kreuze sowie ein Goldband mit biblischer Inschrift. Sie alle zeugen von hoher Handwerkskunst und sind teilweise mit Edelsteinen verziert. Archäologen des British Museum vermuten, dass es sich um die Trophäen eines hohen Kriegsherrn handeln könnte, die er während seiner militärischen Karriere angesammelt hatte. Andererseits könnte der Schatz aber auch bei einer einzigen großen Plünderung erbeutet worden sein.

Wie das Edelmetall unter die Erde gelangte, darüber lässt sich ebenfalls nur spekulieren. Womöglich wollte der Besitzer es in unruhigen Zeiten in Sicherheit bringen und später wieder ausgraben. Die Gegend war damals Teil von Mercia, eines von sieben angelsächsischen Königreichen Englands. Deren Herrscher lieferten sich ständig Kämpfe um die Vorherrschaft, dem König von Mercia gelang es im 8. Jahrhundert London zu erobern und so für einige Jahrzehnte Macht über die anderen Reiche zu erlangen.

Der Schatz aus Staffordshire ist wohl noch bedeutender als der aus Sutton Hoo, auf den Archäologen Ende der 30er Jahre in Ostengland stießen. Damals fanden sie in einem angelsächsischen Grab 1,6 Kilogramm Gold.

Lisa Leander

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