So wie sein Gott Aton jeden Tag über den Himmel wanderte, so vollzog auch Echnaton einen täglichen Kreislauf auf Erden – einerseits um seinen göttlichen Vater zu verehren, andererseits um selbst als alleiniger Mittler zwischen Aton und seinen Untertanen zu erscheinen. Dafür hatte sich der Pharao einen einzigartigen Rahmen geschaffen: eine ganze Stadt. Er und seine Familie bestimmten den gesamten Tagesrhythmus von Achet-Aton. So schildern es uns zumindest die Darstellungen in den Gräbern von Amarna, die in den Fels des Ostgebirges getrieben wurden (siehe Karte S. 29).

Auf den Grabreliefs sind Echnaton und seine Familie zu sehen, wie sie morgens von ihrem Wohnpalast im Norden in die heilige Stadt fahren. Der König prescht dabei auf seinem Wagen voran (siehe Bild oben). In den Bildern sollte damit vor allem rasche Bewegung und Unterwegssein ausgedrückt werden. Dass Künstler solch lebendige Szenen schufen, war eine Neuerung der Amarnazeit ...